04.03.2023

Neue Opferschutzbeauftragte in Nordrhein-Westfalen

Nordrhein-Westfalens bisherige und erste Opferschutzbeauftragte hat der Justiz Defizite im Umgang mit Kriminalitätsopfern attestiert. „Opfer sind nicht nur Beweismittel“, sagte Elisabeth Auchter-Mainz, die ihr Amt zum 1. März an ihre Nachfolgerin, die frühere niedersächsische Justizministerin und frühere Vorsitzende des Staatsschutzsenats beim Oberlandesgericht in Düsseldorf, Barbara Havliza, abgegeben hat. Die Opfer von Straftaten fühlen sich zu oft nicht gesehen. Sagen sie als Zeugen vor Gerichten aus, dann finden sie sich zu mehr oder weniger geeigneten Werkzeugen zur Strafverfolgung degradiert. Sie erleben zu häufig, dass ihr Leid keine oder kaum eine Rolle spielt.

Frau Elisabeth Auchter-Mainz (ehemalige Generalstaatsanwältin in Köln), hat in ihrer Position als erste hauptamtliche Opferschutzbeauftragte des Landes NRW seit Ende 2017 Pionierarbeit geleistet und mit ihrem Team  in dieser Zeit etwa 3000 Fälle bearbeitet und somit den Opfern „eine Stimme gegeben“, würdigte auch Ministerpräsident Hendrik Wüst ihr Engagement. „Kriminalitätsopfer befinden sich in einer Ausnahmesituation. Häufig haben sie nicht nur körperliche und materielle, sondern auch seelische Schäden erlitten“ hob er hervor.

Der Vorstand des Sozialwerks, der mit der Opferschutzbeauftragten und ihrem Team seit Anbeginn ihrer Tätigkeit eine enge und vertrauliche Zusammenarbeit pflegt, sieht das Ausscheiden von Frau Auchter-Mainz mit einem weinenden, aber auch mit einem lachenden Auge.

Weinend, weil sie sich große Verdienste in diesem Amt, insbesondere auch zu Gunsten und zum Wohle der Opfer erworben hat; – lachend, weil wir sie als erfahrene und  hochkarätige Persönlichkeit im Rahmen der Opferhilfe, mit  ihrem Ausscheiden für das Kuratorium des Sozialwerks gewinnen konnten. Über diese neue Form der Zusammenarbeit mit Frau Auchter-Mainz freuen wir uns sehr.

In wenigen Tagen findet im Oberlandesgericht Köln die feierliche Verabschiedung von Frau Auchter-Mainz als Opferschutzbeauftragte statt, zu der Justizminister Dr. Benjamin Limbach, Weggefährten, Mitstreiterinnen und Mitstreiter eingeladen hat, um auf ihr Wirken zurückzublicken und ihre Leistungen zu würdigen.

Gleichzeitig will Minister Dr. Limbach auch Frau Barbara Havliza im Amt der Beauftragten für den Opferschutz willkommen heißen.

Zu dieser Veranstaltung eines ausgewählten Kreises im Plenarsaal des OLG ist auch der Vorstand des Sozialwerks eingeladen. Wir freuen uns sehr auf die persönlichen Begegnungen und insbesondere, Fau Havliza als neue Opferschutzbeauftragte persönlich kennen lernen zu dürfen. Zu ihrer Berufung haben wir ihr vor wenigen Tagen bereits schriftlich gratuliert.

Büro der Opferschutzbeauftragten: 50670 Köln, Reichenspergerplatz 1, Hotline: 0221 39909964 – Mail: poststelle@opferschutzbeauftragte.nrw.de